2 x 2 Viertel - das Konzept
Wir haben uns für ein Konzept entschieden, bei dem jede Workshopreihe mit einem großen Kulturfrühstück beginnt. Im Anschluss findet z.B. eine interaktive Kunstrallye (StreetArt Bingo) der Urbanisten statt, bei denen die TN auf spielerische Weise Kunst erleben und dabei selbst aktiv werden. Hierdurch werden Zugänge, Anreize und Ideen für die Workshops geschaffen. Danach wird ein Ideenboard erstellt, bei dem von den TN verschiedenste Inputs gegeben werden. Das können Kunstformen, Techniken, Handwerk und Fähigkeiten, Wahl der Orte und Auswahl der Werke sein. Dadurch wird die Mitbestimmung der TN bei der Themenfindung ermöglicht. Die TN können sich dann zu dem Projekt anmelden und lernen dabei gleich die jeweilige Einrichtung und die anderen TN kennen.
Die 3-4 Workshopreihen pro Jahr finden je an 4 aufeinanderfolgenden Nachmittagen, vorwiegend in den zentralen Räumlichkeiten Gebäuden des Projektes „Angekommen“ und des Urbanisten e.V. statt und dauern je 3-4 Std. Diese Workshopreihen dienen als Grundlage für die späteren Kunstwalks. Die Kunstwalks werden in dem jeweiligen Stadtviertel organisiert und dazu passend Stationen festlegt, an welchen Kunst und Kultur hinterfragt werden. Das kann ein Denkmal, verschiedenste Architektur, Kultureinrichtungen, Kunst im öffentlichen Raum, Streetart oder auch ein kultureller „Leerraum“ sein. Die TN nutzen die Form eines digitalen Tagebuches, welches zum medialen Kulturbegleiter wird. Dazu können über eine Smartphone-App Fotodokumentationen, Ton-und Sprachaufnahmen, Text oder Filmsequenzen genutzt werden. Abschließende Formen der Präsentation: Als Abschluss stehen Ausstellungen und die öffentlichkeitswirksame Beteiligung an Festen der Projektpartner.
Die TN arbeiten in den verschiedenen Stadtteilen (Nord, Süd, Unionviertel, Mitte) und haben so die Gelegenheit, sich und ihr Viertel mitzugestalten, aber auch sich kennenzulernen und ihr Viertel anderen TN vorzustellen. Die jeweilige Gruppe wird voraussichtlich von breiter Heterogenität sein, da sie sich aus TN des offenen Bereiches von Adam´s Corner (eine Anlauf- und Begegnungsstätte für geflüchtete und nicht-geflüchteten Jugendliche), SuS der Johann-Gutenberg-Realschule sowie der Urbanisten mit der größten Zielgruppenbreite zusammensetzen kann. Auch durch das Handeln im öffentlichen Raum können neue TN für das Projekt gewonnen werden. Es sind keine Vorerfahrung oder besondere Kenntnisse und Fertigkeiten zur Teilnahme notwendig, obgleich einige SuS durch Kunstkurse und Projekte bereits über Zugänge zu Kunst und Kultur verfügen und damit geringe Hemmschwellen haben werden.
Aus den letzten Kooperationserfahrungen heraus haben sich mehrere Kunstrichtungen wie Graffiti, Streetart, Malerei, Musik, Mode etc. als besonders interessant und gefragt ergeben.
Durch diese kulturpädagogischen Angebote erfahren die TN selbstverantwortliches Handeln und selbstbestimmtes Gestalten. Dem Konsum wird die Erfahrung der Selbstwirksamkeit gegenübergestellt. Hierbei geht es um gestalterische, rezeptive und reflexive Kompetenzen. Diese Form der kulturellen Bildung macht die eigene Auseinandersetzung mit Kunst, Kultur und Umfeld aktiv und reflektierend möglich – ein Weg zu Toleranz, für kulturelle Vielfalt.
Ansprechpartnerin an der JGR: Claudia Werner