Was sind eigentlich Verschwörungstheorien?

19.03.2017

Was sind eigentlich Verschwörungstheorien?

Das haben wir uns gefragt und Sebastian Bartoschek eingeladen. Im Zusammenhang mit der Geschichts-AG von Frau Rajic-Pfetzing und Frau Posthoff wurde der Psychologe Sebastian Bartoschek aus Herne in die Johann-Gutenberg-Realschule eingeladen. Bei der nächsten Gedenkveranstaltung zur Pogromnacht in Hörde im Herbst soll das Thema "Verschwörungstheorien" einen Schwerpunkt darstellen.
Sebastian Bartoschek ist neben seiner Tätigkeit als Psychologe auch bekannt durch Publikationen und Auftritte in Funk und Fernsehen zu dem Thema "Verschwörungstheorien" und lebt mit seiner Familie in Herne.

Der Konferenzraum der Johann-Gutenberg-Realschule ist sehr gut gefüllt, als es losgeht mit dem spannenden einführenden Vortrag von Sebastian Bartoschek über die Ursprünge und die verschiedenen Beispiele, die möglichen Ursachen und Verläufe von Verschwörungstheorien. Gespannt lauschten Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie geladene Gäste.

Bartoschek erzählt von seinem ersten Interesse an der Thematik im Jugendalter und wie sich dieses dann auch durch Reisen, Studium und Beruf weiterentwickelte. Es wurden verschiedene Verschwörungstheorien angerissen und erörtert.

Die Schülerinnen und Schüler hatten jede Menge Fragen vorbereitet. Aber es ergaben sich auch spontan viele Fragen und nachdem sich Frau Posthoff und Frau Rajic-Pfetzing bei Sebastian Bartoschek im Namen aller mit einem kleinen Geschenk bedankten, stand noch lange eine Traube von Schülerinnen und Schülern um ihn herum, denen noch eine Frage unter den Nägeln brannte.

So wurde gefragt, ob es wichtig sei, die Menschen über Fakenews aufzuklären. 
Bartoschek darauf: "Da würde ich einfach Ja sagen. Aber deine Frage ist ja: Warum? Wir haben derzeit ein großes Problem, was wir so noch nie hatten. Wir haben Zugriff auf soviel Information wie noch keine Generation zuvor. Das ist auch super, das ist gut. Das Internet ist eine der wunderbarsten Erfindungen, die die Menschheit jemals getätigt hat bis jetzt. Es führt aber auch dazu, dass es immer schwieriger wird herauszufinden, welche Information richtig ist und welche nicht und Fakenews versuchen genau diese Informationen, die falsch sind, gut an den Menschen zu bringen, um ihn von etwas zu überzeugen. Wir haben das ganz groß zum ersten Mal in Europa wahrgenommen bei der Krimbesetzung durch Russland. Da wurden unglaublich viele Fakenews verbreitet - ohne dass es den Begriff damals schon gab. Wir nehmen es im Moment in Perfektion bei der neuen Administration in den USA wahr. Die Regierung Trump zieht da alle Register. Es gab Fakenews immer, es wird Fakenews immer geben, aber sie sind jetzt für jeden einzelnen zugänglich und das ist das Ding, wo wir alle, wir Älteren eigentlich zusehen müssen, euch fit zu machen und uns fit zu machen im Umgang mit Medien."

Über die Veranstaltung und auch das Thema an sich wird in jedem Fall noch intensiver berichtet werden.

In den kommenden Wochen sollen im Kunstkurs 8mk unter der Leitung von Frau Werner in Kooperation mit einigen Schülerinnen und Schülern aus der Geschichts-AG großformatige Comics zu dem Thema "Verschwörungstheorien" entstehen, die sogar über QR-Codes vertont werden. Auch in der Recherche geht es in der Geschichts-AG um Verschwörungstheorien. Ein Besuch in der Wewelsburg steht ebenfalls noch an.

Ansprechpartnerinnen: Frau Posthoff, Frau Rajic-Pfetzing, Frau Werner

Fazit einiger Schülerinnen und Schüler:

"Ich war positiv überrascht. Er ist für seine Träume weit herumgereist und ist auch mal Risiken eingegangen. Es wurden viele Fragen gestellt, wobei die Stimmung locker war. Meide Idee: Eine Projektwoche, wo das Thema nochmal vertieft wird." Patrick

"Es wurden einige spannende Theorien angesprochen, z.B. über die Freimaurer, Illuminati aber auch weniger "Mainstream-Theorien" wie "Hitler lebte noch" oder "Michael Jackson lebt noch" usw. Es wäre mal interessant, selber eine Verschwörungstheorie zu starten." Nico

"Er war ein sehr netter Typ, der Ahnung hatte von dem, was er erzählt." Tom

"Ich fand den Vortrag gut, weil er auf alle Fragen sehr gut eingegangen ist." Justin

"Viele meiner Freunde haben ihn für den Mut und sein Engagement bewundert. Seine Lebensgeschichte war persönlich und interessant - vor allen die Geschichte, in der er sich in Gefahr begeben hat. Meine Idee: Ein Thema herausgreifen und es noch einmal ausführlich besprechen." Arek

Fotos: Alex - Medienchecker, Zitate: Medienchecker, Text: Claudia Werner