„Was hat dich heute hierhin geführt?“

12.05.2019

30 Kinder aus 5 Realschulen arbeiten gemeisam zum Thema Zucker

„Was hat dich heute hierhin geführt?“ Die spontane Antwort von Lena lautet: „Ich mag Zucker.“ Die 30 Kinder aus fünf Realschulen haben große Erwartungen an die erstmalig durchgeführte Form gemeinsamen Lernens in einer Schülerakademie. Sie wollen sich auf die Spuren des Zuckers begeben. Die 6. Klässler des Future Rescue Teams der Johann-Gutenberg-Realschule haben viele Fährten gelegt, um dem allgegenwärtigem Lebensmittel auf die Schliche zu kommen. In fünf Workshops wird unter anderem geklärt, welche Arten von Zucker es gibt und wie unser Körper ihn verarbeitet. Zur Sprache kommen die krankmachenden Folgen überhöhten Konsums und leckere Alternativen zur Befriedigung der Lust auf Süßes.
In einem Eingangsvortrag führt die Ernährungsexpertin Grieswald wichtige Fachbegriffe ein, welchen die Kinder bis zum späten Nachmittag immer wieder begegnen werden. Die aufmerksame Zuhörerschaft ist jedoch begierig, endlich etwas zwischen die Zähne zu bekommen. Immerhin melden sich Zweidrittel bei der Frage, wer noch nicht gefrühstückt hat. Die erste Genussprobe besteht im langen Kauen eines Stücks Toastbrot. Dann folgt der Vergleich zwischen einem handelsüblichen Müsliriegel und einem selbstgemachten, natürlich zuckerarmen Powerpaket. Ein Blick mit der Lupe auf die Zutatenliste verrät schnell, dass der schnelle Aufputscheffekt in der enormen Menge Zucker liegt. Er versteckt sich hinter fast 70 verschiedene Bezeichnungen. Warum der Mensch so sehr auf Süßes abfährt, wird durch einen kurzen Film deutlich. Dopamin heißt der körpereigene Wunderstoff, der uns beim Genuss von Zucker glücklich macht. Das Glück währt nicht lange, wenn nicht schon bald was Süßes nachgeführt wird. Eine Kette aus Büroklammern macht den Kindern deutlich, dass der Körper einfach länger etwas von komplexen Stärkemolekülen in Obst und Gemüse hat, als der schnelle Kick beispielsweise durch eine zuckerreiche Limonade.

In fünf Workshops, in denen je Schule jeweils ein Kind vertreten ist, recherchieren die Lernenden selbstständig weitere Informationen zu ihren Spezialgebieten. Die Organisatoren haben eine große Menge an Broschüren, Bücher und Filmen zusammengetragen, die eigentlich keine Frage unbeantwortet lassen sollten. Besonders begehrt ist Workshop 5. Die Gruppe verzieht sich in die Schulküche und wird dort neben der Erstellung einer Wandzeitung mit einfachen Rezepten das Mittagessen zubereiten. Aus vielen frischen Lebensmitteln zaubern sie einen Rohkostteller mit einem köstlichen Dip, Spaghetti mit einer Gemüse-Bolognese und ein Fruchtquark-Dessert.

Nach intensiver und anstrengender geistiger Nahrung freuen sich die Sechstklässler auf neue Energie. Das Kochteam bekommt ein großes Lob und es bleibt wenig übrig.
In der zweiten Workshop-Phase machen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Schülerakademie daran, das erworbene Wissen auf Plakaten zusammenzutragen. Für grafische Akzente bekommen sie wertvolle Tipps von der Kunstlehrerin Claudia Werner. Mit der Unterstützung der die Gruppen begleitenden Lehrkräfte entstehen ansehnliche Stellwände vom „Zucker des Schreckens“ bis zur „Entstehung einer Fettleber“.
Nach mehr als sieben Stunden geht die Schülerakademie mit müden und zufriedenen Kindern zu Ende. Alle erhalten eine schöne Urkunde als Zuckeragenten und eine Teilnahmebescheinigung. Das Future Rescue Team sammelt die Namensschilder wieder ein und verabschiedet die Gäste der Robert-Koch-, Droste-Hülshoff-, Albrecht-Dürer- und Ricarda-Huch-Realschule herzlich vielleicht bis zum nächsten Mal. Denn die nächste Akademie steht schon fest. Am 13.11. wird der Lernraum Schule als Lärmraum untersucht.

FUTURE RESCUE TEAM JGR

Ansprechpartner: Michael Schubert

FUTURE RESCUE TEAM
Chapter Dortmund
Am Lieberfeld 13
44265 Dortmund
Tel.: 0231 – 54 95 60 - Mail:future-rescue-team@jgr-dortmund.de

Future Rescue Teams sind freiwillige Arbeitsgemeinschaften der Schulen. Sie setzen sich ehrenamtlich für aktiven Klimaschutz, für gesunde Ernährung, und für ein nachhaltig, klimaschonendes Verhalten ein. Future Rescue Teams wollen mitreden und an der Gestaltung ihrer Zukunft aktiv mitwirken.

Fotos: Michael Schubert, 7mk-Kurs, Claudia Werner