Toll war es in Berlin!

30.08.2019

Bilder und Eindrücke aus der Hauptstadt

Eigentlich sollte man stilistisch einen Bericht nicht mit dem Wetter anfangen. Aber in diesem Fall muss einfach am Anfang stehen: Es war sehr heiß.
Berlin zeigt sich von seiner sonnigen Seite und die Gruppe von 21 Jugendlichen der 10. Klasse unter der Begleitung von Frau Gruhn, Frau Wüstenberg und Herrn Schubert hat sich ein strammes Programm vorgenommen. Los geht es am Montag 17.06. erst nach der Eröffnung der ZP-10-Noten um 16.00 Uhr. Im Quartier Alte Feuerwache wird die Gruppe schon erwartet. Die Mitarbeiter wollen Feierabend machen. Ein großes Glück ist, dass keine weitere Gruppe im Haus ist und die JGR die Jugendbildungsstätte die nächsten Tage für sich alleine hat. Den ganzen Tag über ist man allerdings unterwegs, weshalb einfach die Nächte verkürzt werden, um das auszukosten.

Noch am späten Abend geht es ins Zentrum zum Alex, um einen ersten Eindruck von der Imposanz der Hauptstadt zu bekommen. Pizza, Döner, Burger und der Bauch ist voll für die Nacht. Frau Wüstenberg und Frau Gruhn zeigen einem Teil der Gruppe noch die Haltestelle Gesundbrunnen, einem Geisterbahnhof zu Zeiten der DDR.

Dienstagmorgen teilt sich die Gruppe. Im Angebot sind das Museum am Checkpoint Charlie, der Berliner Dom und der Dorotheenfriedhof, auf dem unter anderem Berthold Brecht seine letzte Ruhestätte gefunden hat. Der Nachmittag steht im Zeichen der Teilung. Anlaufpunkte sind der Tränenpalast, Bernauer Straße und das DDR-Museum in der Kulturbrauerei. Mit hängender Zunge und müden Beinen rundet eine zweistündige Erkundung Berlin-on-Bike den Tag ab. Nach anfänglichem Gemopper sind alle im Nachhinein begeistert von der Tour und von den authentischen Erzählungen der Guides über das Leben in der DDR im Angesicht der Mauer.

Am Mittwochmorgen geht es nach Potsdam zum Cecilienhof. Das Schloss Sanssouci wird als Kulisse für viele Selfies ausgiebig genutzt. Nach einem Einkaufsbummel auf dem Kudamm erfahren die Zehntklässler am Abend im Geschichtsbunker Fichtestraße einiges über die Zeit im Krieg, verheerende Luftangriffe, die Zerstörungen in Berlins und den Einzug der Roten Armee. Der Hochbunker, welcher ursprünglich als Gasometer seinen Dienst tat, wurde noch bis in die 1970er Jahre hinein auf verschiedene Arten genutzt, z.B. als Flüchtlingsunterkunft. Dank des Vereins Berliner Unterwelten e.V. macht er heute als steinernes Zeugnis Geschichte lebendig.

Als Zugeständnis der Leitung an die Teilnehmer dürfen diese am Donnerstag ein bisschen länger schlafen, als es der Plan vorsah. Am späten Vormittag wird sich zum Gruppenfoto am Brandenburger Tor aufgestellt und anschließend die Gedenkstätte Topographie des Terrors von einigen besucht. Highlight des Tages ist der Besuch des ehemaligen Gefängnisses der Staatssicherheit Hohenschönhausen. Vielleicht aber auch das gemeinsame Abschlussessen bei den 12 Aposteln mit leckerer Steinofenpizza, Pasta und Salat.

Ruhig ist es im Bundestag am Freitag. Aufgrund des Feiertages in einigen Bundesländern ist sitzungsfrei und die Parlamentarier sind in ihren Wahlkreisen. Der Besucherdienst zeigt, wer wo im Plenarsaal seinen Sitz hat und erklärt die Aufgaben und Arbeit des Parlaments. Frau Wulff, die Mitarbeiterin des Abgeordnetenbüros von Sabine Poschmann MdB, erläutert, was abseits der Öffentlichkeit für Termine in einer Sitzungswoche zu meistern sind. Der Terminplan der Abgeordneten aus der Woche zuvor zeigt, dass 10- bis 14-Stunden-Tage keine Seltenheit sind. Vor allem am langen Donnerstag geht die Tagesordnung des Bundestags von 9.00 Uhr bis 1.30 Uhr in der Nacht.
Vor der Wiederaufnahme des Gepäcks und Rückfahrt um 17.00 Uhr genießen alle noch ein Sonnenbad am Spreeufer.
Der Umstand, dass es für die Übrigen eine kurze Schulwoche war, Mittwoch, Donnerstag und Freitag frei, fällt nach den vielen Eindrücken und Erlebnissen nicht mehr ins Gewicht, wie der letzte Chat zeigt: „Hat Spaß gemacht. Tolle Zeit. Echt nice. Super entspannt. Coole Woche. Einfach beste Fahrt mit besten Lehrern…“.

Text: Michael Schubert