Schulticker - 8mk über junges Finale im Dortmunder U
Für den Schulticker - 8mk berichtet über das junge Finale im Dortmunder U
Viele waren gekommen, Eltern und Kinder, viele junge Nachwuchskünstler. Beim jungen Finale standen sie im Mittelpunkt. Anlässlich der Finissage (des feierlichen Abschlusses des Dew Kunstpreises 2016). Super fanden wir, dass man sogar jetzt etwas Künstlerisches machen konnte. So durfte man eigene Motive mit bunten Klebeband gestalten.
Young dogs und Kinderreporter im Dortmunder U
Begeistert waren wir auch von den Interviews und Dokumentationsfilmen der Young dogs und Kinderreporter. Künstler der Ausstellung wie auch Julias Stahl durften wir so im Film in persönlichen Gesprächen kennen lernen.
Wenn Projektoren zu Instrumenten werden
Julias Stahl hat uns im Gespräch verraten, dass seine künstlerische Reise mit Klang und Licht gerade erst begonnen hat. Julias Stahl: "Für mich sind Lichtprojektoren wie Instrumente!"
Melissa, Melina, Amber, Amira - 8mk Kunstkurs
Wenn ein Raum Teil eines Bildes wird - Interview mit der Künstlerin Adriane Wachholz
Interview mit der Künstlerin Adriane Wachholz, *1979 – arbeitet in Berlin und im Ruhrgebiet
Wie sind Sie Künstlerin geworden?
Ich habe Kunst an der Hochschule studiert Ich habe zunächst nach der Schule ein freiwilliges soziales Jahr gemacht und dann habe ich mich entschieden: Malen, Zeichnen und Bauen, das habe ich immer gerne gemacht und deshalb habe ich an der Kunstakademie in Münster studiert.
Können Sie Ihre Art von Kunst beschreiben?
Ich arbeite mit Medien, dem Zeichnen, Video und mache Installationen. Ich mache Raumcollagen aus beiden Medien. Wenn ihr euch zum Beispiel ein Bild im Museum anguckt, dann ist ja das Bild immer ganz klar definiert. Ihr habt einen Rahmen und in dem Rahmen ist etwas abgebildet. Ich frage danach: Wo hört eigentlich so eine Abbildung auf, inwieweit kann der Raum auch Teil eines Bildes sein? Inwieweit kann auch der Betrachter, also eure Perspektive, also eure Ideen Teil der Arbeit werden. Was ich male oder zeichne, sind Naturlandschaften.
Woher nehmen Sie die Inspiration für Ihre Kunstwerke?
Die Inspiration kommt aus den Werken selbst. Wenn ich eine Arbeit mache, dann kommt die nächste. Alles entwickelt sich weiter.
Haben Sie Angst davor, einmal keine neuen Ideen mehr zu haben?
Das kenne ich schon. Dann fragt man sich, habe ich in 20 Jahren auch noch Ideen und welche? Aber mit der Zeit wird man auch gelassen und vertraut auf sich und das, was man macht.
Wie fühlt es sich an, wenn die Leute in die eigene Ausstellung kommen und die eigenen Kunstwerke betrachten?
Es ist ein schönes Gefühl. Das ist toll, wenn die Menschen sich Zeit für die eigenen Kunstwerke nehmen und sich damit beschäftigen und darüber reden.
Was macht Ihnen am meisten Spaß, wenn Sie mit Kindern und Jugendlichen arbeiten?
Am meisten macht mir Spaß, wenn Dinge auftauchen, über die ich selber gar nicht nachgedacht habe oder die mir selber gar nicht einfallen – also wenn Kinder einen selbst bereichern. Das ist das schönste.
Der Künstler Julius Stahl steht heute im Mittelpunkt. Warum ist er mit seiner Kunst so interessant?
Zum einen ist interessant, dass er mit Frequenzen arbeitet, die unser Ohr nicht wahrnimmt wir nicht hören. Man muss sich auf das Kunstwerk einlassen. Man muss sich hinsetzen und es in Ruhe betrachten. Und er arbeitet in der Epoche der Konstruktivisten und es ist alles reduziert. Man sieht nur einzelne Formen. Er bildet ja nichts Gegenständliches ab. Interessant ist also die Reduktion in dem, was er tut. Und in dieser einfachen Form – diese große Welt des Klanges, des Schalls, das zu verbinden, das finde ich toll.
Wie sieht Ihrer Meinung nach die Kunst der Zukunft aus?
Natürlich wird es immer weiter neue Medien geben oder eine technologische Entwicklung. Das gibt es ja heute auch schon, dass Künstler z.B. mit Videobrillen arbeiten, dass die Kunst viel medialer wird und viel mehr Technik und Technologie mit einbezogen wird. Aber ich denke genauso wird es immer der Mensch und seine Wahrnehmung wird weiterhin Thema sein bleiben.
Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz: Die DEW Kunstpreisausstellung ist ein tolles Ausflugsziel, weil…
sie einen tollen Querschnitt über die künstlerische Arbeit und Produktion im Ruhrgebiet zeigt. Man kann diese große Region in Dortmund sehen und erleben und es werden sehr viele unterschiedliche Themen besprochen. Es gibt viele Inspirationsquellen für viele Leute.
Das Interview führten Amira, Amber, Nisa – Kunstkurs 8mk
Schöner Krach
Spannender Workshop zum DEW-Kunstpreis im Dortmunder U
Der Kunst-Kurs 8mk der Johann-Gutenberg-Realschule startet seinen Workshoptag im Dortmunder U. Nach dem Rundgang durch die DEW-Kunstpreis-Ausstellung sollen die Schülerinnen und Schüler sich in drei verschiedenen Workshops mit den Themen Klang und Schall praktisch und künstlerisch auseinandersetzen.
Dann endlich! Es ist soweit: Die Kunstpreis-Gewinnerin aus dem Jahr 2009 - Adriane Wachholz - führt uns ins Museum auf die Etage 6. Zunächst schauen wir uns ein Werk von Julius Stahl an, dem Kunstpreis-Gewinner aus dem letzten Jahr. Dieses Werk wird von Beamern auf eine weiße Wand gestrahlt. Zu sehen sind Quadrate und Rechtecke, die sich leicht vibrierend verschieden bewegen. In diesem einzigartigen Moment hört man rein gar nichts in diesem vollen Raum. Der Kurs ist ganz still und nimmt die Stimmung auf. Man hört auf einmal Geräusche, die man sonst nicht wahrnimmt. Das ist eine neue Erfahrung und genau das macht den Künstler Julius Stahl interessant. Die Schülerinnen und Schüler versuchen herauszufinden, wie das Vibrieren entsteht. Adriane Wachholz erklärt die Technik ganz praktisch.
Nun geht es zu einem anderen Kunstwerk. Eine Wand voller toter Vögel Kunst von Beate Höing - zunächst ist der Kunstkurs irritiert. Die Vögel sind aus Keramik hergestellt und glasiert. Ihre Körperhaltung verrät, dass sie gestorben sind. Die Schulgruppe versucht nun, das Kunstwerk mit Geräuschen lebendig werden zu lassen. Das macht Spaß und mit wenigen einfachen Mitteln fühlt man sich - wenn man die Augen schließt - mitten im fliegenden Vogelschwarm. Pusten, mit Handtüchern wedeln und auf die Beine schlagen. Hier und da hört man einen Pfiff. Schon ist das Kunstwerk ganz lebendig.
Nach einer kurzen Pause geht es nun in die Arbeitsgruppen.
Im ersten Workshop geht es darum, zu einem ausgewählten Kunstwerk in der Ausstellung ein "Hörspiel" zu machen. Die Gruppe erzeugt Geräusche und nimmt sie auf, um sie dann in einer Geschichte zusammen zu schneiden. Hier wurde mit Nudeln und Schüsseln nach dem "richtigen" Regengeräusch gesucht, Salz gestreut, Plastik geknistert und vieles mehr. "Es war schwer, den Regen hinzubekommen, aber zusammen haben wir das hinbekommen." - so Melissa Moesch.
Im zweiten Workop "Geräuschemacher" werden aus verschiedenen Alltagsgegenständen wie zum Beispiel einem Becher, einem Zahnstocher und einem Gummiband Klanginstrumente gestaltet. Es gibt aber auch ziemlich verrückte und lustige Instrumente.
Im dritten und letzten Workshop geht es um Fotogramme. Die Gruppe wandert zuerst durch die Ausstellung und zeichnet verschiedene Formen zu Schablonen ab, um sie dann auf das Fotopapier zu übertragen. Die Fotokammer wird abgedunkelt, das einzige Licht, was bleiben darf, ist das Rotlicht aus einer speziellen Glührbirne. Das Fotopapier wird mit einer Schablone belichtet und entwickelt. So entstehen interessante Fotogramme zu der Ausstellung. Auch hier spielt Bewegung in einem Experiment eine Rolle - genau wie bei den Lichtinstallationen von Julius Stahl. Sogar Topfdeckel kommen zum Einsatz. Mit dem Schall durch die Bewegung werden Schwingungen erzeugt und das Fotogramm wirkt verschwommen. Klänge werden sichtbar.
Am Ende des Tages werden alle Gruppenergebnisse präsentiert. Sie werden Teil der Finissage der DEW-Kunstpreisausstellung am 23.10.2016 im Dortmunder U in der Etage 6. Also: Unbedingt hingehen.
"Mir haben die Kunstwerke von Julius Stahl gefallen!" - so Amira Dabaschi.
Amber, Nisa, Amira, Melina - Kunstkurs 8mk
Förderer von Kunst und Kultur - Interview mit Wolfgang Bödeker - DEW
Herr Bödeker, Sie sind bei der DEW21 Ansprechpartner für Kunst und Kultur. Was bedeutet das genau?
Ich kümmere mich um das Sponsoring. Wir sind ja ein großes Unternehmen und ein Teil des verdienten Geldes wird wieder ausgegeben für Dortmunder Kultur, Soziales und Sport. Das sind rund 1,4 Millionen Euro pro Jahr, die größtenteils in Dortmunder Kultur investiert wird, z.B. die Museumsnacht. Dazu gehört dann auch der DEW21-Kunstpreis, den es seit 11 Jahren gibt. Da werden Künstler gefördert, die aus dem Ruhrgebiet kommen oder hier arbeiten. 15 Künstler werden für die Ausstellung ausgewählt und können sich bewerben und zwei davon bekommen einen Preis. Das sind der Hauptpreis und der Förderpreis. Der Förderpreis besteht aus 2500 Euro. Der Hauptpreis ist auch mit 2500 Euro verbunden und einer Einzelausstellung. Und der Gewinner des letzten Jahres, das war der Künstler Julius Stahl. Es gibt aber noch mehr Projekte, die gesponsert werden, wie z.B. Poetry Slams, Bandwettbewerbe, den Nachtflohmarkt im Depot.
Wie sind Sie zu diesem Beruf gekommen?
Ich habe bei der Presseabteilung bei DEW21 angefangen, dann war ich ein paar Jahre lang in der Werbeabteilung. Dann habe ich Kulturmanagement gemacht und nun ist seit 4 Jahren das Kultursponsoring dazugekommen.
Welche Art von Kunst sieht man in der DEW-Kunstpreisausstellung und welches sind die Themen?
Ich glaube, alle Sparten der Kunst sind hier vertreten. Es gibt Gemälde, es gibt Videoinstallationen, Skulpturen – wir schließen keine Kunstform aus. Es gibt in diesem Sinne keine Eingrenzung. Man kann Kunst sowieso nicht thematisch eingrenzen.
Nach welchen Kriterien wird der Preis vergeben?
Das ist natürlich eine sehr schwere Frage, aber es ist zum Beispiel wichtig, dass die Thematik ernsthaft und sorgfältig ausgearbeitet ist. Der Künstler hat sich also nicht nur mal eben mit einer künstlerischen Position beschäftigt, sondern man sieht eine gewisse Bandbreite in den Kunstwerken, verschiedene Facetten, also eine ernsthafte Ausarbeitung der künstlerischen Position.
Welche Rolle spielen hier Kinder und Jugendliche?
Einer unserer Sponsoringschwerpunkte ist Bildungsarbeit für Kinder und Jugendliche. Das machen wir während des Kunstpreises durch Kunstworkshops, an denen etwa 600 Kinder teilnehmen. Wir machen aber auch viel im Bereich Sport mit dem Trikotsponsoring für Kinder- und Jugendmannschaften der Dortmunder Vereine.
Heute steht der Künstler Julius Stahl im Mittelpunkt. Was finden Sie an ihm besonders interessant?
…dass er auf einem sehr hohen Grad technischer Perfektion Wahrnehmungsprozesse verdeutlichen kann. Erst denkt man, es ist ein optisches Werk und dann erst merkt man, es ist ein akustisches mit Klängen und das vermischt sich miteinander.
Wie sieht – Ihrer Meinung nach – die Kultur der Zukunft aus?
Durch die Digitalisierung der Medien hat jeder mehr Möglichkeiten, sich an der Kultur zu beteiligen. Die Chance, an künstlerischen Prozessen teilzunehmen, ist sehr stark angewachsen und dieser Trend wird weitergehen.
Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz: Die DEW21-Kunstpreis-Ausstellung ist ein tolles Ausflugsziel, weil…
Der DEW-Kunstpreis ist wegen der Ausstellung selber ein tolles Ausflugsziel, weil er 15 Künstler bietet, die spannend sind und der Ort hier, das Dortmunder U ist auch einen Ausflug wert.
Haben Sie einen Geheimtipp, welche weitere kulturelle Veranstaltung wir als Kunstkurs unbedingt besuchen sollten? Wenn ja, welche?
Schaut euch einmal den Kulturort Depot in der Immermannstraße an. Das ist ein interessanter Ort, wo in Dortmund viel passiert.
Lena, Jule, Selime – 8mk-Kunstkurs
Ansprechpartnerin: Frau Werner