Schulsozialarbeit mit Wolfgang Föst

07.03.2016

Schulsozialarbeit an der Johann-Gutenberg-Realschule - wie geht das?

Wolfang Föst ist 50 Jahre alt, verheiratet, hat zwei Kinder und ist in Bergkamen aufgewachsen. Jetzt ist er Schulsozialarbeiter in der Johann-Gutenberg-Realschule in Dortmund Wellinghofen. Der direkte Arbeitgeber von Wolfgang Föst ist die Diakonie DortmundgGmbH und er ist über die Stadt Dortmund an die Johann-Gutenberg-Realschule gekommen. Momentan arbeitet Wolfgang Föst nur am Mittwoch, Donnerstag und Freitag an der Johann-Gutenberg-Realschule, weil er auch noch an einer anderen Realschule beschäftigt ist, die allerdings ausläuft.

Was ist eigentlich Schulsozialarbeit?
Wolfgang Föst erklärt das so: Schulsozialarbeit soll eine Brücke sein zwischen Eltern und Kindern, Eltern und Lehrern, zwischen Lehrern und Schülern, letztendlich neutraler Vermittler zwischen allen Parteien. Er muss sich viel Zeit nehmen und gut zuhören.

Was sind die klassischen Aufgaben?
50% der Stelle sind von der Stadt vorgegeben, das sind Bildung und Teilhabe – das heißt: Unterstützung bei Anträgen – egal in welcher Form, ob es Ausflüge sind oder Klassenfahrten, Lernförderung, Schulbedarf – also dass man bei dem sozialen Geflecht der Stadt unterstützend hilft. Alles andere soll allgemeine Sozialberatung sein, Hilfe bei allen Notlagen, die es im Leben gibt.

Wie geht das, wenn jemand sein Problem an Wolfgang Föst heranträgt?
Was im Gespräch erzählt wird, bleibt auch dort. Der Schulsozialarbeiter unterliegt der Schweigepflicht. Er muss weder der Schulleitung noch den Eltern, Kindern oder Lehrern Informationen weitergeben.

Wolfgang Föst übernimmt aber noch andere Aufgaben, z.B. Projekte. In der Vergangenheit hat er z.B. eine Koch-AG geleitet, er hat Hühnereier gemeinsam mit Schülern ausgebrütet mithilfe von Automaten, Gipsprojekte gestartet, Nähaktionen durchgeführt – die unterschiedlichsten Ideen sind möglich. Wichtig ist, dass das Interesse da ist, wenn Schülerinnen und Schüler  z.B. formulieren, dass sie zu einer bestimmten Sache einmal Lust hätten. Die Ideen können aber auch von Eltern oder Lehrern kommen oder natürlich auch von ihm selbst.

Da gibt es aber auch noch einige Dinge, die er nicht oder nicht so gerne machen würde, z.B. Fußball spielen auf keinen Fall, Hausbesuche ungern, kein Trainingsraumprojekt oder Unterricht sowie Pausenaufsicht. Als Schulsozialarbeiter arbeitet man immer auch im Netzwerk mit vielen anderen Schulsozialarbeitern und den verschiedensten Einrichtungen und Institutionen der Stadt und anderen Trägern zusammen. Es werden also bei Bedarf auch weitergehende Hilfen vermittelt.

Woran er sich sehr gern in seiner bisherigen Berufslaufbahn erinnert?
Wolfgang Föst hat einmal eine junge Frau, eine alleinerziehende Mutter, beraten und unterstützt. Sie hatte viele Probleme und niemand glaubte an ihren Traum, unter all diesen schwierigen Umständen Flugbegleiterin zu werden. Wolfgang Föst konnte jedoch erfolgreich helfen. Eine Englisch-Nachhilfe wurde organisiert, ein Au Pair-Jahr in England konnte organisiert werden. 4 Jahre später kam eine Dame in Uniform und stellte sich als Stewardess vor. Das ist natürlich eine große Freude, wenn man ein solches Feedback bekommt – so Wolfgang Föst.

Wir wünschen ihm viel Erfolg an der Johann-Gutenberg-Realschule, wir freuen uns, dass er für uns da ist und sagen Dankeschön für das Engagement!

Das Foto ist von Annegret Hultsch.