Klangkunst an der Johann-Gutenberg-Realschule

23.11.2016

Sounds umgeben uns überall und in allem steckt ein Sound...

Soundhunter jagen Sounds - also Geräusche, Klänge, Töne, Krach - je nachdem, wie man es sieht (äh... hört).
Der Differnzierungskurs Kunst 8mk hat ja schon im Dortmunder U das Thema Klangkunst behandelt.

Nun schreiben die Schülerinnen und Schüler eine Kursarbeit dazu und müssen sich auf viele Punkte vorbereiten.

Auf Arte wurde ein Dokumentarfilm mit dem Titel "Soundhunters" zu diesem Thema gezeigt. Es gibt einige interessante Infos per Internetrecherche. 

Ihr seht also, dass man mit dieser Kunst auch viel Spaß haben kann. Nicht alles ist aber auch erlaubt. Vor allem, wenn man es veröffentlichen will. Natürlich muss man alle Rechte beachten (Persönlichkeitsrecht, Copyright etc.). Auch darf man sich beim Geräuschesammeln nicht in Gefahr begeben.

In der Kursarbeit werden die verschiedenen Arten von Klangkunst Thema sein. Manche Künstlerinnen und Künstler nehmen Originalgeräusche auf und samplen sie z.B. mit dem PC oder mit dem Keyboard.
Andere arbeiten mit Pitschen oder Loopen.
Man kann natürlich auch Video und Geräusche künstlerisch gestaltend neu zusammensetzen wie z.B. der Künstler "Chassol". Was haltet ihr von einem Politiker, der eigentlich eine Rede hält, im Video aber ein Liebeslied singt?
Es gibt auch Kunstrichtungen, bei denen Videos und/ oder Livemusik eine Rolle spielen in Kombination mit Geräuschen.
Eine schwedische Künstlergruppe, die "six drummers" hat es dem Kurs besonders angetan. Sie haben z.B. in einer Wohnung alles an Geräuschen aufgenommen, was man sich denken kann. Danach haben sie ein Musikvideo dazu gedreht, in dem alle Geräusche möglichst realistisch playback eingefügt wurden. Sie waren so erfolgreich, dass sie mit ihrem nächsten Film sogar nach Cannes zu den Filmfestspielen eingeladen und dort gefeiert wurden.
Es gab in den 80ger Jahren viele Punkbands, die auch viel mit Geräuschen gearbeitet haben wie z.B. die "Einstürzenden Neubauten". Ist es Musik oder Krach? Entscheidet selbst! Von einem Künstler wird berichtet, dass er Klänge eines Bauwerkes sammelt - solange, bis er alle Töne aller Oktaven zusammen getragen hat, um dann daraus mit Noten klassische Musik zu spielen. Das waren nur einige Beispiele und die Klangkunstgeschichte müssen die Schülerinnen und Schüler nun für die Arbeit lernen.

Im Kurs wurden kleine Wettbewerbe ausgetragen, welche Gruppe innerhalb von kurzer Zeit mit dem Handymikrophon möglichst viele Geräusche mit zwei Blättern Papier erzeugen kann. Das Ergebnis war sehr erstaunlich. Hier könnte eine Praxisaufgabe in der Arbeit sein, diese technische Umsetzung mit anderen Gegenständen noch einmal neu zu probieren und dabei die Aufnahmetechnik nicht zu vergessen.
Eine Aufgabe in der Kunstkursarbeit wird auch sein, zu einem vorgegeben Kunstwerk eigene Klangkunstwerk-Ideen zu sammeln. Da ist also ebenfalls Einfallsreichtum gefragt.

Im Unterricht haben die Schülerinnen und Schüler bereits Ideen für die Vertonung eines Klassengemäldes gesammelt. Das Motiv ist von mehreren Klassen in Gemeinschaftsarbeit entstanden und weil es gerade da war, bot es sich an, als Übung für die Ideensammlung zu einem Klangkunstwerk herzuhalten.

Schnell kamen die Ideen, Gespräche oder Auseinandersetzungen zwischen den Personen aufzunehmen. Sofort bekamen die Personen einen Charakter und dann fielen vielen noch Hintergrundgeräusche ein wie Autolärm etc. Einige wollten sogar die Sterne vertonen. Zur Übung kann man eigentlich jedes Kunstwerk nehmen oder sogar Werbeplakate, Filmausschnitte ...

Man stellt sich z.B. einfach vor, man wäre dabei. Was würde man hören? Oder man überlegt, worum es in dem Kunstwerk geht und dann könnte man nachdenken, mit welcher Art von Geräusch man dieses Thema unterstützen könnte. Manchmal kann es auch interessant sein, genau das Gegenteil von dem zu machen, was man sieht. Dann kommt noch der Überraschungseffekt hinzu.

Die Technik der professionellen Aufnahme mit digitalen Aufnahmegeräten erfolgt ebenso wie die Einführung in die professionelle Soundschnitttechnik nach der Kursarbeit.

Jetzt heißt es also Klangkunstgeschichte lernen, Ideen sammeln und Geräuschemachen üben! Bald hört ihr mehr! Ein dickes Dankeschön an den Förderverein, der diese Arbeit durch die Finanzierung eines digitalen Aufnahmegerätes und der Soundschnittsoftware möglich gemacht hat.

Ansprechpartnerin: Frau Werner