Europa in der Johann-Gutenberg-Realschule
Schülerinnen und Schüler des Kurses 9sw vertreten engagiert im Rollenspiel die Länder der EU
Einmal in die Rolle von echten Politikern schlüpfen und brandaktuelle politische Themen hautnah erleben. Genau das war die Idee des Planspiels des Sowi-Kurses der 9. Klasse zur EU-Flüchtlingspolitik. Die Schülerinnen und Schüler haben sich fast zeitgleich zum Treffen des Europäischen Rates intensiv mit den Positionen der EU-Mitgliedsstaaten beschäftigt und eigene Ideen zur Bewältigung der Flüchtlingskrise entwickelt.
Ansprechpartnerin: Frau Rajic-Pfetzing
Nach Wochen von Vorbereitungen...
... ist heute endlich dieser Tag gekommen, heute führen wir mit unserem Sowi-Kurs einen EU-Rats-Sondergipfel zum Thema Flüchtlinge durch.
Wir haben etwa zwei Wochen davor angefangen uns vorzubereiten. Jeder von uns erhielt eine Rolle eines Mitglieds des Europäischen Rates z. B. ein Land, einen Präsidenten der EU oder die Presse. Jedes Staatsoberhaupt hatte die Aufgabe, eine Rede bei einer Ratssitzung abzuhalten. Dazu mussten die Schülerinnen und Schüler dementsprechend auch eine Rede schreiben. Aber nicht nur die Staatsoberhäupter der Länder mussten Reden halten, jedes Mitglied muss eine Rede im Europäischen Rat halten, sodass auch die beiden Präsidenten eine Rede schreiben mussten. Anfangs fiel es ein wenig schwer eine Rede zu schreiben, doch mit ein wenig Inspiration ging es schließlich. Dann kam schließlich der Tag. Andere Schülerinnen und Schüler sind auch gekommen, um sich unseren Sondergipfel anzusehen, was es sich ein wenig offizieller anfühlen ließ. Jeder von uns bekam ein Namensschild, denn ab jetzt hatten wir die Namen der Staatsoberhäupter oder Präsidenten der EU. Dann ging es los! Der EU Ratspräsident eröffnete den Gipfel und las zu Beginn die Geschäftsordnung des Europäischen Rates vor, an die sich auch jedes Mitglied zu halten hatte. Darauf folgten Reden des Ratspräsidenten und des Kommissions-Präsidenten zur aktuellen Lage. Danach durfte sich jedes Staatsoberhaupt in einer kurzen Rede zur aktuellen Situation in seinem Land äußern. Im nächsten Punkt sollten die einzelnen Länder die Ähnlichkeiten bei Lösungsvorschlägen nun in Kleingruppen ausarbeiten. Die Lösungsvorschläge wurden dem Ratspräsidenten daraufhin zugeführt und nochmal mit allen Ländern besprochen, was teils in einer Diskussion zwischen zwei Staatsoberhäupter ausartete. Nachdem alle Lösungsvorschläge besprochen wurden, ging es zum letzten Punkt, der Abstimmung. Die einzelnen Lösungsvorschläge wurden vorgelesen und die einzelnen Staatsoberhäupter der Länder mussten dafür oder dagegen stimmen. Während der Abstimmung gab es zwischenzeitlich auch Länder, die nicht für diese Lösung gestimmt und sich dagegen gewehrt hatten, jedoch wurde demokratisch gewählt und diese Länder sind als Mitglied der Europäischen Union verpflichtet es anzunehmen. Das Ergebnis konnte sich nach der Abstimmung sehen lassen: vier von fünf Vorschlägen wurden angenommen, teils sogar einstimmig.
Jedes Mitglied musste nur noch auf der Abschlusserklärung unterschreiben, auf der die gemeinsame Schlussfolgerung stand. Damit war auch schon der Gipfel beendet und jeder durfte wieder aus seiner Rolle schlüpfen.
Der Gipfel hat viel Spaß gemacht und es war sehr interessant, da wir versucht haben, so nah wie möglich an die Realität in der EU anzuknüpfen.
Meine Rolle als Kommissionspräsident
Es war mal sehr interessant, in die Rolle des Präsidenten zu schlüpfen und etwas zu sagen zu haben. Als allererstes wurde uns gesagt, dass wir so ein Rollenspiel machen wollen und es begann die Vorbereitung auf diesen Tag. In den darauf folgenden Stunden haben wir uns unsere Rollen ausgesucht und haben uns in unsere Rollen eingelesen. Die Bedingungen für die Sitzung wurden zusätzlich erschwert, weil es sehr warm war und alle ziemlich nervös waren. Folgende Länder waren anwesend: Frankreich, Ungarn, Griechenland, Niederlande, Schweden, Deutschland, Polen, Spanien, Österreich, Italien, Dänemark, Finnland, Luxemburg, Slowenien und Portugal. Es waren aber nicht alle Länder da, weil manche Vertreter krank waren. Trotzdem war es eine tolle und schöne Erfahrung. Erst einmal begannen der Ratspräsident und ich als Kommissionspräsident unsere Reden vorzutragen und somit unsere Meinung bzw. ein Statement abzugeben. Danach folgte jedes einzelne Land mit seiner Meinung. Auch sie mit kurzen Reden. Es wurden dabei verschiedene Sichten dargestellt und eine Menge Lösungsvorschläge für die Flüchtlingskrise geliefert. Außerdem wurden viele Fragen vom Publikum und von Journalisten gestellt. Am Ende des Ganzen haben wir noch einen „Vertrag“ ausgearbeitet, den alle unterschrieben haben. Zusammenfassend ist zu sagen, dass mir das Rollenspiel als Kommissionspräsident sehr viel Spaß gemacht hat.
Torben