Es lebe die Sunviva-Tomate oder "School for Future!"

28.03.2019

Ein aktuelles Projekt zu Klimawandel und Klimaanpassung an der Johann-Gutenberg-Realschule

201 Tomatenpflanzen wurden innerhalb von 3 Wochen in der Johann-Gutenberg-Realschule im Rahmen der Open-Source-Saat Kampagne zur Sunviva-Tomate für die Earth Hour am 30.03.2019 rund um die Pauluskirche mit großer Begeisterung und viel Wissenszuwachs vorgezogen. Bei der Earth Hour werden sie an Dortmunder Bürgerinnen und Bürger verschenkt.

Als Christian Nähle Mitte Februar vom Umweltamt der Stadt Dortmund beim Netzwerktreffen „Schule der Zukunft“ im Dortmunder Rathaus von der Kampagne zur Open-Source-Saat und der Tomate „Sunviva“ spricht, hören alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer interessiert zu. Der Vortrag endet mit der Idee, dass zur Earth Hour am 30.03.2019 in der Pauluskirche etwa 200 vorgezogene Sunviva-Tomatenpflanzen an interessierte Dortmunder Bürgerinnen und Bürger verschenkt werden sollen.

Ein super Projekt für die Johann-Gutenberg-Realschule und so treffen sich Christian Nähle vom Umweltamt, die Lehrerin Claudia Werner und Herr Jörg Lüling vom Lernbauernhof Schulte-Tigges nach der Veranstaltung und treffen die nötigen Absprachen.

Christian Nähle wird zu einem Interview in die Johann-Gutenberg-Realschule eingeladen und von Schülerinnen und Schülern mit Fragen gelöchert. Viele sind geschockt, als sie von den übermächtigen Saatgutkonzernen hören und Fakten zum Verschwinden von 75 % aller Kulturpflanzen in den letzten 100 Jahren erfahren. Begriffe wie „Hybridsaat“ und „saatfeste Saat“ haben sie noch nie gehört, doch nun wissen sie, dass man sich wieder mehr auf Anbaumethoden besinnen sollte, bei denen eine Saat eine Pflanze hervorbringt und diese auch wieder eine Saat. Open Source meint in diesem Zusammenhang, dass jeder Mensch diese Saat verwenden und sie auch vermehren, sogar damit züchten – nur eben kein Patent anmelden darf. Saat für alle bedeutet dann auch Essen für alle!

Das finden die Schülerinnen und Schüler toll und in den nächsten 3 Wochen werden Upcyclingpflanztöpfe aus Tetrapaks gebastelt, mit Komposterde gefüllt, Saat eingesät und gegossen. Natürlich werden die Töpfe von nun an kontrolliert und Erleichterung und Stolz macht sich breit, als die ersten Pflänzchen ihre Blätter aus den Töpfen stecken.

Ab jetzt gibt es kein Halten mehr: Fächer- und jahrgangsstufenübergreifend werden Tomatencomics gezeichnet, eine Sunviva-Modekollektion designt, Saattütchen gebastelt und und und…
Als nun das Foto zur Verabschiedung auf dem Schulhof mit vielen Kindern gemacht wird, hören manche zum ersten Mal von dem Tomaten-Projekt. „Kann man da mitmachen? Muss man sich in eine Liste eintragen?“ stürmt es los. Ach ja, auch im Kollegenkreis gibt es schon viele Anfragen nach Tomatenpflanzen … also das Projekt muss einfach weitergehen!

Mehr zu dem Projekt auf der Schulhomepage im Themenblog.

Text: Claudia Werner, Fotos: Nisa Yalcinkaya, Claudia Werner

Nun heißt es Abschied nehmen von 201 Sunviva-Tomaten...