Die Masche Loverboys
Im Rahmen des Deutschunterrichtes der Jgst. 10 werden informierende Texte verfasst. In diesem Jahr sind es Themen, die im weitesten Sinne mit der medialen Umwelt und ihren Auswirkungen zu tun haben. Das erste Thema war nun "Loverboys" ...
Loverboy-Methode – eine gefährliche Falle
Viele Mädchen wie du oder auch Ihre Töchter können genau auf diese Methode hereinfallen. Die sogenannte Loverboy-Methode. Was aber ist das genau?
Loverboys sind Männer im ungefähren Alter von 21 Jahren. Man lernt sie im Internet, im Park oder vor der Schule kennen. Sie machen den jungen Mädchen Geschenke wie zum Beispiel schicke Kleidung oder Parfum. Oft fallen sie auf diese Masche rein – am Ende landen sie in der Prostitution.
Nennen wir einmal das Mädchen Johanna, 15 Jahre, sie hat so eine Erfahrung schon in ihrem Leben gemacht. Sie lernte ihren Loverboy – nennen wir ihn Jonas – damals im Park kennen. Es war für sie das tollste auf der Welt mit ihm zusammen zu sein. Sie haben viel unternommen wie z.B. ins Kino oder ins Schwimmbad gehen. Sie fand, er war ihr Traumprinz. So fühlte sie sich, bis er sie anfing zu schlagen, zu misshandeln, bis er sie anderen Männern anbot. Ganz schnell wurde aus Johanna eine Prostituierte.
Prostituierte gab es wahrscheinlich schon immer und es kommt auch vor, dass Prostituierte ein Verhältnis zu ihrem Zuhälter haben, neu ist für uns aber, dass Männer Minderjährige emotional abhängig machen und danach prostituieren.
Viele Opfer gibt es auch in Deutschland – die Dunkelziffer ist groß. Wie viele es genau sind, weiß man also nicht. Oft davon betroffen sind Mädchen aus den oberen sozialen Schichten und Schülerinnen von Gymnasien.
In einer Reportage „Verliebt, verführt, verkauft“, die im WDR im Sommer 2017 ausgestrahlt wurde, berichtet ein Mädchen über ihre Erfahrung sinngemäß zusammengefasst: „Er sprach mich vor der Schule an, nahm mich im Auto mit, beschenkte mich, wir gingen aus – immer nur nachmittags, damit ich von zu Hause keinen Ärger bekam. Ich war verknallt in ihn, dann der erste Sex. Es kamen auch andere Jungs, das sei normal – dabei wurden heimlich Fotos gemacht. Er zeigte mir die Bilder und ich bekam Angst, dass meine Eltern sie sehen könnten.“
Was dann folgte waren Drogen, Gewalt, eine Spirale, aus der man schwer wieder herauskommt.
Für viele Eltern ist es die Hölle, wenn ihre Kinder davon betroffen sind. Oft erfahren sie es erst sehr spät, zu spät, denn die Loverboys versuchen ihr Opfer von ihren Freundinnen und Freunden sowie von der Familie zu trennen.
Wenn man einen neuen Freund hat, sollte man ihn den Freundinnen und/ oder der Familie vorstellen.
„Manchmal ist man blind vor Liebe, doch man sollte immer aufpassen. Nicht immer ist es wahre Liebe.“ – Vanessa
„Eltern müssen mit ihren Töchtern über solche Themen reden. Wenn man merkt, in was man da reingeraten ist, muss man sich unbedingt Hilfe suchen. Man darf keine Angst haben.“ - Alex
Wer unsicher ist, ob eine Freundin Gefahr läuft, an einen Loverboy zu geraten oder sich Gedanken macht, was mit der eigenen Tochter nicht stimmt, kann sich im Internet informieren. Wir haben folgende informative Internetseiten gefunden:
http://www.no-loverboys.de/
https://www.welt.de/kultur/article168132809/Wie-Jugendliche-in-die-Prostitution-gezwungen-werden.html
Wer die Reportage des WDR „Verliebt, verführt, verkauft“ noch einmal sehen möchte...
Nicht zuletzt gibt es auch Beratungsstellen in Dortmund wie:
Dortmunder Mitternachtsmission e.V.
Das Netzwerk Roter Keil
Text: Vanessa – Klasse 10a Johann-Gutenberg-Realschule
Nachgestellte Fotos: Ahmet, Hasib, Yasmin, Anastasiya – Jgst. 10 Johann-Gutenberg-Realschule