Auf ins Dortmunder U!

30.09.2019

Künstlerin ZWISCHEN DEN WELTEN
Interview mit Adriane Wachholz

Durch den Schulticker und die DEW21 durften wir mit der früheren Preisträgerin des DEW21 Kunstpreises ein Interview führen. Wir haben uns vorher Fragen ausgedacht und das Interview aufgenommen. Außerdem haben wir Fotos gemacht. Wir waren aufgeregt und nervös und als es fertig war, waren wir erleichtert. Es hat uns sehr viel Spaß gemacht.

Adriane Wachholz macht nach eigenen Angaben schon immer Kunst und fühlte sich schon als Kind als Künstlerin. Sie wurde in Polen geboren und ist mit 3 Jahren nach Dortmund gekommen, hier aufgewachsen und lebt in Berlin und Dortmund, wo sie auch als Künstlerin arbeitet. Schon in der Oberstufe haben ihre Mitschülerinnen und Mitschüler sie gebeten, ihnen ein Bild zu malen, damit sie eine 1 in Kunst bekommen. „Es hat mir einfach Spaß gemacht, mich mit einer Sache zu beschäftigen und darin zu versinken. Dieses Schaffen, das ist ein schöner Moment!“ – so Adriane Wachholz.
Sie hat schon bei vielen Kunstwettbewerben mitgemacht und viele Preise gewonnen – so auch schon den DEW21 Kunstpreis im Jahr 2009. Adriane Wachholz leitet gerne die Workshops mit Kindern und Jugendlichen zu den DEW21 Kunstpreisträgerinnen und -trägern, weil es ihr Spaß macht. „Was kann ich von euch lernen? Wo steht die Welt? Wie denkt ihr über die Dinge? Das finde ich interessant!“ – meint Adriane Wachholz.
Was den Erfolg eines Künstlers betrifft sagt sie, dass manche eben Millionär werden und andere sogar nebenbei noch einer anderen Arbeit nachgehen müssen. Das sei sehr unterschiedlich. Sie selbst hat keinen Nebenjob.
Adriane Wachholz hat einen Sohn, der 21 Monate alt ist. Hier zeigen sich schon erste künstlerische Talente. Immer wenn sie einen Stift in der Hand hält, möchte auch er zeichnen. Oft arbeiten sie an kleinen Gemeinschaftskunstwerken. Ob er auch einmal ein Künstler wird, soll er natürlich selber entscheiden, wenn er einmal größer ist. Auf jeden Fall sieht sie die Welt jetzt ein bisschen anders. Ein Kind hat ja viele Entwicklungsprozesse und es ist auf jeden Fall spannend, seine Perspektive zu sehen. Das ist toll!
Ihre Hobbys sind Fahrrad fahren, in der Natur unterwegs zu sein, zu lesen und Musik zu hören. Auf ihre Ideen für ihre Kunst kommt sie, wenn sie in sich hinein hört. „Im Moment schaue ich nicht, was in der Welt passiert und setze das um, sondern ich höre in mich hinein, was aus mir herauskommt und das bringe ich dann mit meiner Kunst in die Welt.“ – so Adriane Wachholz.
Adriane Wachholz hat genau wie die Preisträgerin des Jahres 2018 Lena von Goedeke an der Kunstakademie in Münster studiert und lebt auch wie sie in Berlin. So haben sie sich auch schon im Atelier getroffen und über die Reisen in die Arktis gesprochen und über ihre Ideen und die Ausstellung.
Adriane war selbst schon einmal in einer Wüstengegend, im Death Valley in Amerika. Dadurch bekommt sie auch Inspirationen für ihre Arbeit. „Einsamkeit – wie reagieren wir, wenn wir eine Landschaft sehen? Was interpretieren wir? Eine sehr intensive Erfahrung ist es auf jeden Fall. Und natürlich geht das auch in meine Werke ein.“
Wenn Adriane Wachholz ihre Werke beschreiben sollte, würde sie es so machen: „Ich arbeite mit Video und Zeichnungen – im Moment experimentiere ich mit Zeichnungen und  gesättigten Lösungen. Auf den Papieren wachsen Salzkristalle. Die Kristalle reagieren auch auf die Temperatur des Wassers unterschiedlich. Es entstehen so Naturprozesse und das Ergebnis sind abstrakte Landschaften und die regen den Betrachter zum Nachdenken an.“ Die fertigen Zeichnungen werden im Objektrahmen präsentiert.
Ricarda, Ana – 8c – Johann-Gutenberg-Realschule

Wenn sich durch Kunst Türen öffnen

Was haben Kunst und Vorurteile miteinander zu tun? Kann Kunst helfen, Vorurteile zu durchbrechen?
Statements der Künstlerin Adriane Wachholz und Schülerinnen und Schüler der Johann-Gutenberg-Realschule

Typische Vorurteile gibt es im Alltag leider viele und Kunst sollte man auch nicht nach 5 Minuten schon beurteilen. Man sollte sich Zeit nehmen. Manche beurteilen auch Kunst, obwohl sie es selbst noch gar nicht versucht haben z.B. zu zeichnen und gar nichts darüber wissen. Manche glauben, dass Künstler sowieso verrückt sind oder finden, dass Kunst überwertet wird. Manchmal sieht Kunst nicht wie Kunst aus und dann sind viele Leute verunsichert und sie haben vielleicht Vorurteile. Oder jemand bewertet ein Bild, ohne mehr darüber zu wissen und bedenkt nicht, was es für den Künstler bedeutet hat und wieviel Mühe und Freude es dem Künstler gemacht hat und was es ausdrücken sollte.
Klasse 8c – Johann-Gutenberg-Realschule

„Der Betrachter kann Kunst einfach auf sich wirken lassen und sich die Zeit nehmen und sich fragen: Was sind meine Gedanken? Wie fühle ich mich? Das ist nämlich ganz häufig, dass wenn der Besucher gute Laune und Spaß hat, die Kunstwerke auch richtig super sind und viel mehr tolle Ideen und Gedanken zum Kunstwerk sprudeln. Es hat also sehr viel mit einem selber zu tun. Kunst kann Vorurteile durchbrechen. Kunst denkt quer, anders als die Gesellschaft es normalerweise tut. Anders zu denken hilft, auf ein eigenes Denken zu kommen – und damit mehr zu wissen, wer man eigentlich ist. Wenn ich mich mit meinen eigenen Gefühlen, Wünschen und Gedanken beschäftige und mich dabei gut fühle, dann weiß ich, wer ich bin. Und wenn ich andere Menschen kennenlerne und ich genau zuhöre und sie wertschätze, so wie sie sind, öffnet sich eine Tür mit vielen spannenden, lustigen und spaßigen Möglichkeiten.“
Adriane Wachholz

Neue Welten - DEW21 Kunstpreis

Schülerinnen und Schüler der Johann-Gutenberg-Realschule nehmen an Ausstellungsrundgang und Workshops im Dortmunder U teil

Die Preisträgerin des 13. DEW21 Kunstpreises war Lena von Goedeke. Die Einzelausstellung stand nun im Mittelpunkt der Ausstellungsbesichtigung und dreier Workshops mit Adriane Wachholz.
Im Dortmunder U haben wir uns Bilder und andere Kunstwerke angeschaut. Besonders viel Zeit haben wir in der Einzelausstellung von Lena von Goedeke verbracht. Wir haben erfahren, dass sie in der Arktis war.  Wir haben uns aber auch über das Thema Wüste unterhalten. Es gab ein Kunstwerk von Anne Kristin Kristiansen, das aussah wie eine Eiswüste und wir haben uns in einen Kreis gestellt und die Augen zugemacht. Dann haben wir uns überlegt, wie es in der Arktis wohl klingt und ob man Geräusche von weitem hören kann. Wir haben uns darüber unterhalten, was wohl in dem Eis versteckt ist und was wir entdecken, wenn es vielleicht einmal schmilzt. Wir haben uns überlegt, dass man nicht viel erkennen kann, dass es anders ist als in der Stadt, wo überall Häuser stehen und Menschen leben. Manche aus unserer Klasse waren sogar schon einmal in einer Wüste und haben darüber erzählt.
Dann durften wir in Gruppen Fotos von der ganzen Ausstellung machen.
Danach sind wir in die Workshops gegangen. Manche haben Fotos von ihrem Kopf ausgedruckt und sich Phantasiekleidung ausgedacht mit Funktionen für eine Phantasiewelt. Man durfte sich aus ganz vielen Materialien etwas dazu aussuchen. Eine andere Workshopgruppe hat sich eine eigene Welt in einem Aquarium erbaut. Hier haben die Schülerinnen und Schüler mit Skalpellen und Papier gearbeitet. Die dritte Gruppe hat aus gerolltem Papier Häuser konstruiert. Am Ende haben alle ihre Kunstwerke vorgestellt. Wer weiß, vielleicht werden wir so einmal leben?

Klasse 8c – Johann-Gutenberg-Realschule