Auf der Suche nach neuen Sichtweisen
Wie ihr wisst, haben wir (die Klasse 10a) die erste Nachhaltigkeitskonferenz TrashUp im Kulturort Depot den ganzen Tag medial begleitet. Hier eines der Interviews mit der Leiterin von einem der 6 Workshops, an denen auch Schülerinnen und Schüler von uns teilgenommen haben:
Interview mit Nadine Richter bei der ersten Nachhaltigkeitskonferenz in Dortmund im Kulturzentrum Depot
Nadine Richter ist wissenschaftliche Mittarbeiterin im Bereich Umweltpsychologie an der FH in Dortmund am Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften. Bei der Konferenz gibt sie gemeinsam mit Prof. Dr. Marcel Hunecke einen Workshop zum Thema Achtsamkeit, Sinnkonstruktion und Nachhaltigkeit.
Was erwarten Sie von diesem Tag?
Nadine Richter: Ich erwarte, neue Menschen zu treffen und von denen neue, interessante Anregungen, Ideen und vielleicht auch andere Sichtweisen zum Thema zu bekommen.
Haben Sie Ideen, wie wir an unserer Schule für Nachhaltigkeit sorgen können?
NR: Ich denke, dass sich Schüler zusammenschließen sollten, um gemeinsam zu überlegen wie sie ihre Schule nachhaltiger gestalten könnten. Dann sollten sie Lehrerinnen und Lehrer davon überzeugen.
Welche Projekte haben Sie in der Zukunft vor?
NR: Ich werde demnächst eine Studie zum Thema Achtsamkeit und nachhaltigem Verhalten durchführen.
Welche Probleme sehen Sie für unsere Zukunft?
NR: Der Klimawandel wird schlechte Auswirkungen für uns haben, aber das Problem ist, dass es unklar ist, welche es ganz genau sind. Aktuell leiden schon Menschen in anderen Ländern darunter, obwohl diese viel weniger CO2 verbrauchen, als wir in Deutschland. Das ist eine große Ungerechtigkeit.
Was halten Sie davon, dass die Welt erst ein 16 jähriges Mädchen braucht, um überhaupt erstmal zum Nachdenken zu erwachen?
NR: Ich finde es grundsätzlich sehr gut, dass ein 16 jähriges Mädchen Aufmerksamkeit bringt. Allerdings kann man den erwachsenen Menschen schon vorwerfen, wieso man nicht vorher schon etwas unternommen hat.
Was tun Sie für Nachhaltigkeit?
NR: Ich beschäftige mich schon sehr lange mit dem Thema und engagiere mich auch außerhalb meiner Arbeit für den Klimaschutz. Ich ernähre mich vegan, baue zum Teil mein eigenes Gemüse an und lege meine Wege hauptsächlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück. Fliegen tue ich grundsätzlich nicht. Als Reise- und Urlaubsziele suche ich mir daher schöne Orte, die ich mit Zügen erreichen kann.
Was wünschen Sie sich für unserer Zukunft?
NR: Ich würde mir wünschen, dass die Menschen in unserer Gesellschaft erkennen, dass man auch gut leben kann, wenn man nicht ständig sehr viel konsumiert. Und natürlich wünsche ich mir, dass sich mehr Menschen für das Thema interessieren und sich engagieren.
Beenden Sie bitte den Satz: Die TrashUp-Konferenz ist erst der Anfang, weil…
NR: … sich hier Menschen zu diesem Thema zusammenfinden und über Nachhaltigkeit sprechen. Denn erst, wenn sich viele Menschen zusammenschließen, können diese weitere, größere Projekte auf die Beine stellen.
Vielen Dank für Ihr Interview!
Interview: Louis, Jan; Textredaktion: Nico P., Arthur; Foto: Tom; Fotoredaktion: Derya, Rabea, Chefredaktion Marie – Klasse 10a der Johann-Gutenberg-Realschule
Ansprechpartnerin: Claudia Werner